Zum Tode des Friedensaktivsten Willi Hoffmeister (88)

Trauer um einen außergewöhnlichen Menschen. Erst kürzlich konnte hier noch vermeldet werden, dass Willi Hoffmeister das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. Da lag Willi schon im Krankenhaus. An diesem Dienstag ist er leider verstorben.

Willi Hoffmeister vorm Gedenk-Obelisken für die von deutschen Faschisten zu Tode gebrachten sowjetischen Kriegsgefangenen bei der Veranstaltung „Blumen für Stukenbrock“ 2020. Fotos (2): C. Stille

Nachruf auf Willi Hoffmeister von Markus Bernhardt in der Wochenzeitung der DKP „unsere zeit“

„Die Nachricht verbreitete sich in sogenannten sozialen Medien wie ein Lauffeuer: Willi Hoffmeister lebt nicht mehr. Der Friedensaktivist, Gewerkschafter, Antifaschist und Kommunist verstarb am Dienstag im Alter von 88 Jahren in Dortmund. Erst am vergangenen Freitag hatte der überzeugte Gegner von Militarisierung und Krieg das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten und war damit selbst von „offizieller Seite“ für sein lebenslanges politisches Engagement gewürdigt worden.“ (weiterlesen)

Was er sich für die Zukunft wünsche, wurde Willi Hoffmeister auf einer Veranstaltung zum Antikriegstag in Dortmund gefragt

Hoffmeister sprach die Bewegung Fridays for Future in Sachen Klima- und Umweltschutz an. Ein erfreuliches Aufbäumen der Jugend sei die, wie er es sich manchmal gewünscht hätte selbiges in der Friedensfrage zu erleben. Der Friedensaktivist regte an einmal darüber nachzudenken, was alleine nach dem 2. Weltkrieg an Hinterlassenschaften an Weltkriegs – Munition und chemischen Waffen allein in Ost- und Nordsee versenkt worden ist. Welche Gefahren da schlummerten!

Willi Hoffmeister zeigte sich in den letzten Jahren angesichts der verschlechterten Beziehungen zum heutigen Russland äußerst besorgt. Er meinte, es wäre aktuell wieder eine Diskussion über die Rolle Russlands in der Welt angebracht und ein fruchtbarer Dialog mit Moskau unbedingt vonnöten. Die deutsch-russische Freundschaft müsse unbedingt wieder befördert werden.

Wenn es Fridays For Future gelänge ihrem Engagement die Friedensfrage hinzudenken, hoffte er, wäre das großartig: „Aufrüstung und Krieg sind eine der größten Umweltverschmutzer auf der Erde. Wer das nicht kapiert und mitaufnimmt, der vergibt sich etwas im Erfolg dieser Sache. Wir sollten alles dafür tun: Und wenn sich jeder ein Schild malt mit der Aufschrift „Abrüsten ist der größte Umweltschutz.“

Willi Hoffmeister hat alles ihm Mögliche in diesem Kampf getan. Dem Kampf gegen Atomwaffen galt sein Engagement schon seit vielen Jahrzehnte. Deren Abschaffung hat er nun leider nicht mehr erlebt. Das müssen nun andere übernehmen …

Hier noch einmal mein Bericht über einen Auftritt von Willi Hoffmeister in der Auslandsgesellschaft Dortmund mit einem Video, in welchem er in einem Interview mit Mark Brill über seinen Werdegang und sein Engagement berichtet.

2 Kommentare zu “Zum Tode des Friedensaktivsten Willi Hoffmeister (88)

  1. Wenn in Dortmund über Umbenennungen von Straßen nachgedacht wird, dann sollte Willi Hoffmeister eine Straße gewidmet werden. Das findet auch Cornelia Wimmer (DIE LINKE)
    Cornelia Wimmer
    Kommentar bei Nordstadtblogger.de vom 18. November 2021 – Antwort
    Gut und richtig und nur angemessen ist es, eine Straße nach Willi Hoffmeister zu benennen. Schließlich war er das Dortmunder Gesicht der Friedensbewegung, angefangen vom “Kampf dem Atomtod” über die Ostermarschbewegung seit ihren Anfängen bis heute. Und, ja, auch die Nettelbeckstraße bietet sich an, soll sie doch laut Beschluss der Bezirksvertretung Nord den Namen dessen abgeben, der seinen Ruf unter anderem im Sklavenhandel erworben hat.
    Von daher kann man die Initiative der SPD nur gut und richtig finden. – Nur, was wird mit Willi Hoffmeisters friedenspolitischem Erbe? Werden wir seitens der Friedensbewegung bei der SPD jetzt auch Zustimmung und Unterstützung finden in unserem Eintreten gegen einen beständig wachsenden Rüstungshaushalt, gegen Kriegseinsätze, für atomare Abrüstung, für den Abzug amerikanischer Atomraketen aus Büchel, gegen die Beschaffung bewaffneter Drohnen, gegen die geplante, gefährliche Ansiedlung einer NATO-Agentur in Bochum gleich hinter der Dortmunder Stadtgrenze, gegen die Militarisierung des Weltraums? – Hier wäre Willi Hoffmeister zu ehren,- durch achtungsvolles und aufmerksames Aufgreifen und Weiterführen seines Wirkens.
    Wir hoffen, die Dortmunder SPD sieht das auch so

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