Eine gewiss interessante Veranstaltung mit einem spannendem Thema, zu welchem überdies ein kompetenter Referent geladen ist, erwartet die ZuhörerInnen des heutigen Nachdenktreffs in der Auslandsgesellschaft Dortmund. Titel der Veranstaltung: Alternativen zum Neoliberalismus – In der Reihe „Globalisierung konkret“.
Der Hintergrund
Das internationale Handels- und Finanzsystem ist weiterhin in keinem guten Zustand. Experten rechnen fest mit einer neuen Finanzkrise. Schlimmeren Ausmaßes als die vorangegangene. Wann die eintritt vermag allerdings keiner von ihnen vorherzusagen. Umso wichtiger wurden Ansätze eines alternativen Währungs- und Finanzsystems, die in Lateinamerika erprobt wurden: Durch eine gemeinsame Währung („Sucre“) und die neue internationale Banco del sur (Bank des Südens) sollte die Dominanz des US-Dollars gebrochen werden. Die Manipulationen an Öl- und Goldmärkten, die Rohstoffländer wie Russland und Venezuela destabilisieren, sollten unterlaufen werden.
Referent ist Dr. Pedro Paez, einer der einflussreichsten Ökonomen Südamerikas
Als Gegenprojekt zum US-dominierten Freihandelsplan für Gesamtamerika sollte ALBA, die „Bolivarische Allianz für die Völker unseres Amerikas“ aufgebaut werden. Die Linksregierungen in Lateinamerika wollten damit eine Abkehr von der weltweit herrschenden neoliberalen Politik eröffnen und sich mit alternativen Modellen und Strukturen aus der Abhängigkeit von den westlichen Industrieländern befreien. Einer der federführend dabei war, ist Pedro Paez.
Erneut werden in Lateinamerka alternative Politikansätze von konservativen Kräften bedroht
Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten. In Argentinien und Brasilien sind erneut konservative Kräfte an der Macht. Auch in Peru und Paraguay sind die Linksregierungen abgewählt. In Venezuela steht Präsident Nicolás Maduro unter starkem Druck der Oberschicht und der USA. Auch in Ecuador gibt es erhebliche Unruhe innerhalb der gemäßigt linken Regierung Morenos.
Wie bewertet Pedro Paez, einer der einflussreichsten Ökonomen Südamerikas, die bisherigen Erfolge und die Chancen für Alternativen des Neoliberalismus in Lateinamerika? Fragen, die ja auch die Linken in den Ländern des Nordens bewegen und deren Beantwortung Hilfestellung bei der Entwicklung von weltweiten Alternativen sind.
Nachdenktreff in Kooperation mit: Attac Dortmund / DGB Dortmund
Zum Referenten
Dr. Pedro Paez, ist ehemaliger Wirtschaftsminister Ecuadors und Beauftragter Ecuadors zur Entwicklung einer neuen Finanzmarktarchitektur für Lateinamerika. Der Vordenker aus Ecuador zählt zu den einflussreichsten Ökonomen Südamerikas. Mit Nobelpreisträger Joseph Stiglitz entwickelte er Vorschläge für die Reform des globalen Finanzsystems. Er ist Mitglied der UNO-Expertenkommission über die Reformierung des internationalen Währungs- und Finanzsystems und war fünf Jahre Leiter der Marktaufsichtsbehörde Ecuadors.
Ort
Ort: Auslandsgesellschaft NRW e.V., Steinstr. 48, 44147 Dortmund
Zeit: 19 Uhr
Eintritt frei!
(Informationen mit Leipziger Internet Zeitung und Attac Dortmund)
Beitragsfoto: Thorben Wengert via Pixelio.de
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