10. Afrika Ruhr Festival in Dortmund bot viele Höhepunkte und war Begegnungsplattform für viele unterschiedliche Menschen

Kolumbianerinnen vor der Friedenssäule in Dortmund auf dem Friedensplatz. Fotos: C. Stille

Zwanzig Jahre gibt es den Verein Africa Positive e.V. Dortmund. Die umtriebige Vereinsvorsitzende Veye Tatah hat dieses Jahr einmal mehr mit vielen ehrenamtlichen HelferInnen das nun bereits 10. Afro Ruhr Festival organisiert. Es ist das im Ruhrgebiet wohl größte interkulturelle Festival. Vom 28. bis 30 Juni standen im Dietrich-Keuning-Haus (DKH) Tanz, viel Life-Musik – bestritten u.a. von Instrumentalisten und Sängern aus Kolumbien und Jamaika, die verschiedene traditionelle Musikstile präsentierten – auf dem Programm. Des Weiteren zogen ein Jugendprogramm, Vorträge mit einer Podiumsdiskussion, Fachforen und ein Afrika-Markt die BesucherInnen an. Menschen unterschiedlichster Herkunft – bei weitem nicht nur mit afrikanischen Wurzeln, sondern auch aus Kolumbien, Chile, Vietnam und vielen anderen Gegenden unserer Welt viele davon zuhause in der Nordstadt – begegneten sich in vielfältiger Form, tauschten sich aus und hatten Spaß zusammen. Bei brütender Hitze boten draußen vor dem Dietrich-Keuning-Haus mehrere Stände kulinarische Speisen und Getränke an. Das Fazit von DKH-Chef Levent Arslan: „Es war

Kinder von einem tamilischen Verein. Hinten Mitte: DKH-Leiter Levent Arslan.

in der Tat in diesem Jahr eine ganz besondere Stimmung. Mittlerweile hat sich das Festival zu einem Ereignis über unsere Stadt- und Ruhrgebietsgrenzen hinaus entwickelt. Das freut uns natürlich sehr.“ Arslan sprach davon, dass zirka mehr als 4000 Gäste das Afro Ruhr Festival 2019 besucht hätten.

Parade der Vielfalt“ vom Friedensplatz mit Höhepunkten unterwegs in die Gefilde der Nordstadt

Die „Parade der Vielfalt“ bringt Lebensfreude in die Dortunder City.

Zu einem Höhepunkt auch des diesjährigen Festivals gestaltete sich die „Parade der Vielfalt“. Sie eröffnete das dreitägige Festival am vergangenen Freitag. DortmunderInnen mit oder ohne Migrationshintergrund, sowie Gäste der Stadt, fanden sich als bunte Truppe, darunter auch Kinder, bekleidet mit phantasievollen und traditionellen Kostümen und Gewändern am Freitagnachmittag auf dem Friedensplatz vor dem Rathaus ein und präsentierten sich zu Trommelklängen auf dessen Treppe mit Blick auf die Friedenssäule. Bürgermeisterin Birgit Jörder war zum Empfang der Parade erschienen. Dann starteten die Menschen zur „Parade der Vielfalt“, angeführt von der Formation Schwarz-Rot Atemgold 09 sowie anderen Musikern, ihren Marsch durch die Stadt. Es ging hinunter in die Stadt über den Westenhellweg zur Kampstraße. Unmittelbar an der Fußgängerzone wurde ein Kreis gebildet. Bei Blasmusik und zu leidenschaftlichen Trommelklängen und zu heißen Rhythmen tanzten kolumbianische Frauen leidenschaftlich und verkörperten, natürliche ungebremste Lebensfreude. Tamilische Kinder in ihren schönen Trachten und dem Schmuck im Gesicht eroberten die Herzen Menschen.

Ein Feuerspucker in der Dortmunder Innenstadt.

Ein Feuerspucker war das absolute absolute Highlight bei diesem Stopp der Parade. Dann ging es weiter über die Kampstraße und die Katharinentreppe hinab. Auf dem Platz davor gab es abermals ein Halt mit Tanz- und Musikdarbietungen, welche die Passanten neugierig machten. Dann zog die „Parade der Vielfalt“ unter wolkenlosem Himmel und bei brütender Hitze – die Menschen im Pulk schon von weitem als knallbunte Tupfer sichtbar – in die Gefilde der Nordstadt ein, um schließlich den Festivalort, das DKH, zu erreichen.

Das dreitägige Programm eröffnete nach Begrüßungsworten von Veye Tatah und Levent Arslan eine Kindergruppe eines tamilischen Vereins

Dort eröffneten Veye Tatah und Levent Arslan – sie hatten ebenfalls an der Parade teilgenommen – gemeinsam feierlich das 10. Afrika Ruhr Festival, das eine einzigartige Begegnungsplattform für möglichst viele unterschiedliche Menschen, sein will. Eine Kindergruppe eines tamilischen Vereins eröffnete das Programm. Musik und Tanzgruppen aus Europa, Afrika, Lateinamerika sowie Asien

Levent Arslan und Veye Tatah eröffnen im Dietrich-Keuning-Haus das Afro Ruhr Festival 2019.

trafen aufeinander und feierten drei Tage gemeinsam. Ein Glanzlicht des ersten Festivaltages dürfte Aicha Kouyate aus Oberguinea gewesen sein, die vor allem in Westafrika eine bekannte Griot-Sängerin ist.

Life-Musik unterschiedlicher Stile, Tänze mit Trommelbegleitung, ein Kinder- und Jugendprogramm – pickepacke voll das Programm am Samstag

Pickepackevoll auch das Programm des zweiten Tages des Afro Ruhr Festivals, der Samstag. Trotz kleiner Verzögerungen im Programmablauf war in der Agora des DKH fast ständig etwas los. Trommelaktionen und Tanz, ein Kinderprogramm und Programm von Jugendlichen mit Poetry Slam, Chorgesang und Tanz auf der offenen Bühne u.a. mit Voice of Tomorrow, Sing 4 you und der Gruppe Dance 4 you – als Aktion der Koordinierungsstelle des Jugendamtes Dortmund, Bereich Kinder- und Jugendförderung aus dem afrikanischen Kulturbereich.

Roughhouse.

Begeistert waren das Publikum vom traditionellen Tanz der Gruppe Mecuda NRW und nicht weniger von Auftritt von Roughhouse, der mit seiner Band und einer

Die Gruppe Mecuda NRW.

harmonisch-fließenden musikalischen Mischung aus Roots-Reggae und Dancehall zu gefallen wusste. Der für den Abend angekündigte Act es Kameruners „Mr. Leo“ musste entfallen: Der Künstler hatte kein Visum für Deutschland bekommen.

Weiter zu erleben waren Tänze aus dem Senegal mit Trommelbegleitung mit Dame Diop und Joe Camara & friends.

Alexandra Wiemer von Radio 91,2 interviewte Veye Tatah zum Thema „10 Jahre Afro Ruhr Festival – Rückblick und Ausblick“. Die Zuschauer erfuhren viel über

Als Miss und Mister Afro Ruhr 2019 gekürt: Geraldine und Khaled.

die nicht immer einfachen Anfänge des Festivals. Alexandra Wiemer überreichte Veye Tatah sozusagen als süßen Dank für das jahrelange Engagement nicht nur für das Afro Ruhr Festival eine Schale selbst gepflückter Kirschen.

Geraldine und Khaled wurden zu Miss und Mister Afro Ruhr 2019 gekürt

Nicht einfach gestaltete sich zunächst die Wahl Miss und Mister Afro Ruhr 2019 – zu viele aussichtsreiche KandidatInnen machten sie zu einer Qual der Wahl. Dann

Gruß- und Dankesworte vom Dortmunder Stadtdirektor und Kulturdezernenten Jörg Stüdemann.

aber eroberten Geraldine und Khaled die Herzen des Publikums. Ihr Preis: jeweils ein 100-Euro-Gutschein für jeweils zwei unterschiedliche Afro-Shops.

Gruß- und Dankesworte von Kulturdezernent Jörg Stüdemann

Stadtdirektor und Kulturdezernent Jörg Stüdemann überbrachte Grüße der Stadt Dortmund und beglückwünschte alle am Gelingen des nunmehr schon 10. Afro Ruhr Festivals zu ihrer wertvollen Arbeit und sprach ihnen seinen Dank aus.

Catalina Valencia und Baterimba Band vermittelten lateinamerikanisches Feeling

Auf eine rhythmische Reise zwischen Jazz, Funk, und lateinamerikanische Musik nahmen Catalina Valencia und Baterimba Band aus ihrem Projekt „Marices“ das Publikum mit. Ihre Songs erzählten vom Alltäglichen, der Liebe, bunten Charakteren und der Sehnsucht. Sie

Catalina Valencia and Baterimba Band.

vermittelten lateinamerikanischen Feeling. Große Emotionen! Kolumbischstämmige Frauen und auch ein paar Mutige aus dem Publikum tanzten, dass der Schweiß in Strömen floss.

Hochinteressant am Samstagnachmittag die Vorträge und eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Bald 60 Jahre Unabhängigkeit und immer noch in den Fängen des Kolonialismus?“. Unter anderen getragen Attac. Die brillant und kenntnisreich argumentierenden Experten die referierten, waren Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA), der Wirtschaftswissenschaftler Martial Ze Belinga und Dr. Dereje Alemayehu (Executive Coordinator der Global Alliance for Tax Justice). Eine Erkenntnis daraus: Nach der Entlassung blieben bis heute viele afrikanische Staaten in Abhängigkeit der einstigen Kolonialherren. Ein negative Rolle dabei spielt der CFA-Franc, erfuhren die interessierten ZuhörerInnen im voll besetzen Raum 204 des DKH. 14 ehemalige französische Kolonien benutzen seit 1945 eine Währung, die in der Kolonialzeit von französischen Kolonialherren eingeführt wurde. Kritiker sprechen von einen System „freiwilliger Knechtschaft“ und verurteilen den CFA-Franc als „imperiales Machtinstrument“. Wirtschaftswissenschaftler Martial Ze Belinga erklärte wie der CFA-Franc afrikanische Länder, einstige Kolonien, in Abhängigkeit gefangen hält.

Moderator, Dr. Bonface Mabanza Bambu, Martial Ze Belinga und Dr. Dereje Alemayyehu (v.l.)

Auch mit einem immer wiederkehrenden Argument, wonach die afrikanischen Länder allein an ihrer Korruption krankten, wurde aufgeräumt. Freilich sei die nicht kleinzureden. Aber seien auch Ressourcenabflüsse aus Afrika durch die Ausbeutung seitens der westlichen Wirtschaft mit zu bedenken, die den afrikanischen Ländern für deren Entwicklung fehlen. Ein UN-Panel, so referierte Dr. Dereje Alemayehu habe 2013 herausgefunden, dass zu sechzig Prozent Ressourcenabflüsse aus Afrika Handels- und Wirtschaftsaktivitäten von meistens westlichen Unternehmen stammten. Vierzig Prozent aus Korruption und aus Kriminalität. Der OECD-Generalsekretär habe in einem Bericht einmal gesagt, für jeden Dollar der an Entwicklungshilfe in die Entwicklungsländer kommt, gingen drei Dollar als illegale Ressourcenabflüsse.

Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Erzähl mal, wie du es geschafft hast! – zu Gast die künftige Intendantin des Schauspiels Dortmund

In der Afrika Positive-Reihe „Erzähl mal, wie du es geschafft hast! – Jugendliche sprechen mit einem Vorbild“ war Julia Wissert zu Gast, die ab der Spielzeit 2020/2021 Intendantin des Schauspiels Dortmund sein wird.

Familiensonntag zum Abschluss des Afrika Ruhr Festivals

Afrika Markt.

Der letzte Tag des Festivals ist traditionell ein Familiensonntag. Dargeboten wurde ein buntes Programm für alle Generationen. Sowohl im Außenbereich als auch im Haus fanden Aktionen und Workshops für Kinder- und Jugendliche statt. Das Bühnenprogramm war ebenfalls auf die ganze Familie und ausgerichtet und wurde mit Freude aufgenommen.

Weitere Impressionen im Bild

Dortmund: 10. Afro Ruhr Festival vom 28. bis 30. Juni 2019 feiert die Vielfalt der Kulturen – Viele Höhepunkte bei freiem Eintritt!

Patience Atanga Ngwecalar (Jugendamt), Sigrid Yanara P. Castillo (Mangrovo Culture), Veye Tatah (Africa Positive e.V.), Levent Arslan (Direktor DKH), Maria Schanda und Caroline Duenas (Tanzgruppe Etnia y Folclor) vorm Dietrich-Keuning-Haus  (v.li.) Foto: C. Stille

Im vergangenen Jahr konnte der Verein Africa Positive e.V. sein zwanzigjähriges Bestehen feiern. Gegenwärtig laufen die letzten Vorbereitungen für das vom Verein inspirierte Afro Ruhr Festival auf Hochtouren. Das im Ruhrgebiet wohl größte interkulturelle Festival findet nunmehr bereits zum zehnten Mal in Dortmund statt. Und zwar vom 28. bis 30 Juni im Dietrich-Keuning-Haus (Leopoldstr. 50 bis 58, U-Bahnstation Leopoldstraße). Während eines Pressegesprächs diese Woche im Dietrich-Keuning-Haus (DKH) erinnerte dessen Direktor Levent Arslan an die ersten Festivalauflagen im Dortmunder Fredenbaumpark. Damals wäre immer wenigstens ein Festivaltag ins Wasser gefallen. Weshalb das Afro Ruhr Festival nun seit fünf Jahren im DKH zusammen mit dem Kulturbüro der Stadt Dortmund veranstaltet werde. Neben anderen ähnlichen Veranstaltungen dieser Art im Haus, so Arslan, sei das dreitägige Afro Ruhr Festival das längste und vom Programm her umfangreichste. Denn es umfasse ein „riesiges Konzertprogramm“, spreche alle Generationen an und habe zum Abschluss einen Familiensonntag im Programm. Ein Highlight des diesjährigen Festivals dürfte die „Parade der Vielfalt“ sein.

DKH-Direktor Levent Arslan: „Afrika ist eigentlich überall auf der Welt“

Das Festival nehme nicht nur allgemein Afrika als Kontinent in den Fokus, darauf wies Levent Arslan hin. Oft werde ja nur verallgemeinernd über Afrika gesprochen und darüber hinweggegangen, dass auf diesem Kontinent recht vielfältige 54 Staaten existieren. Dieser Tatsache werde das Festival auch auf die eine oder andere Weise Rechnung tragen, so Arslan. Nicht zuletzt lebten ja Menschen aus diesen Ländern bzw. mit Wurzeln dort auch in der Dortmunder Nordstadt und seien zum Teil auch öfters im DKH anzutreffen. Was den Direktor sehr freut ist, dass nicht nur Menschen aus den afrikanischen Ländern zum Festival eingeladen sind. Sondern auch aus Ländern und von anderen Kontinenten, welche afrikanische Wurzeln haben, die „sozusagen in der Diaspora“ leben. So werde beispielsweise u.a. auch kolumbianische Musik während des Afro Ruhr Festivals zu erleben sein.

Levent Arslan: „Afrika ist ja eigentlich überall auf der Welt. Man sage ja auch, der Ursprung der Menschheit läge in Afrika …“

Dieses Jahr passe es zeitlich sehr gut, dass das Festival eingebettet in die Internationalen Woche 2019 ( 29. Juni in der Nordstadt) ist. Man erhoffe sich dadurch noch mehr Gäste anzulocken und damit eben auch neues Publikum auch für die nächsten Jahre zu gewinnen. Im vergangenen Jahr lockte das Afro Ruhr Festival rund 4500 Besucherinnen und Besucher an.

Das Programm wird im und vor dem Haus stattfinden. Wichtig zu erwähnen sei: „Der Eintritt ist komplett frei.“ Das betreffe auch die Abendkonzerte „mit richtig guten Leuten“.

Ziel des Afro Ruhr Festivals: Begegnungsplattform für möglichst viele unterschiedliche Menschen sein

Festival-Organisatorin Veye Tatah erwähnte, dass ein solches Festival nicht ohne viele zuverlässige Partner zu stemmen sei. Ziel des Afro Ruhr Festivals sei es, eine Begegnungsplattform für möglichst viele unterschiedliche Menschen – nicht nur für welche mit afrikanischen Wurzeln – zu sein. Diesem Ziel komme entgegen, dass alle Veranstaltungen kostenlos angeboten werden. Auf dem Festival möge man sich bei Tanz, Musik oder beim Essen begegnen und einander besser kennenlernen. Was helfen könne in der Gesellschaft vorhandene Vorurteile abzubauen. Dabei gehe es nicht nur um Kultur, sondern auch um die Menschen mit afrikanischen Wurzeln, die hier leben. Man werde also auch erfahren, wie es in deren Heimatländern aussehe. Es wird Diskussionen über soziale und politische Themen geben, damit deutlich werde, was Menschen aus Afrika dazu bringe hier her zu kommen. Und es könne einmal darüber nachgedacht werden, was Deutsche zusammen mit AfrikanerInnen machen könnten.

Musik und Tanzgruppen aus Europa, Afrika, Lateinamerika sowie Asien treffen aufeinander und feiern gemeinsam

Am Abend des 28. Juni steht die Sängerin Aicha Kouyaté aus Siguiri in Oberguinea auf der Konzertbühne. Sie sang schon als Kind traditionelle Lieder der Malinké (Senegal, Mali, Guinea). Heute ist sie eine international bekannte Griot-Sängerin und vor allem in Westafrika sehr populär.

Nach dem Konzertabend lädt die Afro Ruhr Partynight mit heißen Club-Sounds zum Tanzen und Feiern ein. Musik und Tanzgruppen  aus Europa, Afrika, Lateinamerika sowie Asien treffen aufeinander und feiern gemeinsam. Veye Tatah: „Die afrikanische Kultur, die Menschen leben überall. Wir müssen unsere vielfältigen Kulturen und unsere gemeinsame Herkunft zusammen feiern.“

Afrika-Markt, Musik aus Kolumbien, Jamaica und Kamerun. Workshops laden zum Mitmachen ein. Ausklang mit Afro Ruhr Partynight

Am darauffolgenden Samstag lädt der bunte Afrika-Markt bereits am 12 Uhr zum Stöbern ein. Mit „Catalina Valencia and Baterimba Band“ beginnt das Konzertprogramm am Samstag. Das kolumbianische Trio ist in diesem Sommer auf Tour durch Europa und präsentiert mit dem Projekt „Marices“ eine rhythmische Reise, die vom Alltäglichen, der Liebe und der Sehnsucht erzählt – eine mitreißende Musik, die von bunten Charakteren und großen Emotionen gezeichnet ist.

Roughhouse aus Jamaika wird die Reggae-Fans zum Tanzen bringen. Das Highlight des Abends ist aber sicher Mr. Leo aus Kamerun. Er singt landestypische Lieder zwischen Afro-Pop, Reggae und R & B. Seine kraftvolle und reich strukturierte Stimme verzaubert Kameruner und Menschen in ganz Afrika.

Diverse Workshops laden zum Mitmachen ein: „Capoeira“ mit Mestre Pé de Vento (Ivan), „Afro Beatz Style“ mit Antje Schepers, „Westafrikanischer Tanz“ mit Dame Diop  und „Kizomba“ mit Romaric Nzomwita. Nach den Konzerten folgt die Afro Ruhr Partynight.

Politische Informationsveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten

In diesem Jahr habe man – freute sich Veye Tatah verkünden zu dürfen – für die politische Diskussion das globalisierungskritische Netzwerk Attac gewinnen können. Da werde auch das Thema Steuergerechtigkeit angesprochen.

Wie Nordstadtblogger von Anne Schulze-Allen von Attac Dortmund erfuhr, wird es am Samstagnachmittag von 16.30h – 18.30h als Bestandteil der Informationsveranstaltungen Vorträge und eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Bald 60 Jahre Unabhängigkeit und immer noch in den Fängen des Kolonialismus?“ im DKH geben. Die Referenten sind Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA), Dr. Kako Nubukpo (ehem. Minister Togos und ehem. Direktor der Wirtschaftsabteilung der Frankophonie) und Dr. Dereje Alemayehu (Executive Coordinator der Global Alliance for Tax Justice).

Literaturlesungen

Des Weiteren gibt es Literaturlesungen. So wird die aus Sambia stammende und in Großbritannien lebende Schriftstellerin Ellen Banda-Aaku, die für ihr Buch „Imagine Africa 2060 – Geschichten zur Zukunft eines Kontinents“ die Erzählung „Froschaugen“ geschrieben hat, auf dem Festival vorstellen.

Kreativ-, Spiel und Sportprogramm am Familientag zum Festivalabschluss

Sonntag ist Familientag. Unter dem Motto „Spiel(t) mit uns!“ lädt der Kinderbereich alle Kinder und Junggebliebenen zu einem abwechslungsreichen Kreativ-, Spiel- und Sportprogramm. Am Abschlusstag des Festivals steht „The Griot Family Seck“ aus Senegal auf der Konzertbühne – ein Projekt von Samory Seck, der mit seinen Geschwistern in einer Griot-Familie aufgewachsen ist. Seit ihrer Kindheit musizieren sie zusammen und nutzen Musik als Vermittler zwischen den Kulturen.

Höhepunkt gleich zum Start des Festivals: Bunte Parade unter dem Motto „Vielfalt in Einheit“ durch die Stadt – Mitmachen erwünscht

„Parade der Vielfalt“ 2017. Foto: Torsten Tullius

Ein Höhepunkt des diesjährigen Afro Ruhr Festivals, stellte Organisatorin Veye Tatah besonders heraus und forderte die DortmunderInnen zum Mitmachen auf, werde am ersten Tag des Festivals (28. Juni) gewiss eine bunte Parade unter dem Motto „Vielfalt in Einheit“. Ab 16 Uhr will man sich auf dem Friedensplatz treffen. Dann ziehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Musik, Gesang und Performances in möglichst bunten Kostümierungen von der Friedenssäule durch die Dortmunder Innenstadt bis zum Dietrich-Keuning-Haus. Mit dabei sind Kulturschaffende, Vereine und Schulen, Kindergärten, Initiativen und Einzelpersonen – ein phantasievoller Walking Act für Respekt, gegenseitige Wertschätzung und Lebensfreude. BürgerInnen, die Lust zum Tanzen haben sind herzlich eingeladen. Dabei gehe es weder um Protest, Politik noch um Religion. Der Spaß allein stehe im Vordergrund. Tatah stapelte lachend gar nicht tief : „Unser Ziel ist es, dass das irgendwann mal in etwa wie der ,Karneval der Kulturen‘ in Berlin wird. Die haben ja auch mal klein angefangen“, sagte Organisatorin Veye Tatah von „Africa Positive“.

Veranstalter

Africa Positive e.V., Dietrich-Keuning-Haus, Kulturbüro Stadt Dortmund in Zusammenarbeit mit Netzwerk Afrikaner in Dortmund (AFRIDO), Africa Institute for Media, Migration and Development (AIMMAD), Jugendamt der Stadt Dortmund, Auslandsgesellschaft.de, BVB-Lernzentrum und Stadtteil-Schule Dortmund.