Wer niemals um Russen geweint hat,
wer noch immer den Zweiten Weltkrieg gewinnen will,
wer in Putin nur den Aggressor sieht,
aber nicht auch den, der Frieden angeboten hat,
soll sich schämen – oder schweigen.
Wenn Russen sterben, gibt es von Deutschen wenig Mitleid,
sterben sie doch immer für ein „verbrecherisches Regime“
- von Stalin bis Putin –
welches dem unseren unterlegen ist,
weil wir „höhere Werte“ haben.
Acht Jahre starben Russen in Donezk und Lugansk.
Deutschen Zeitungen war das nur eine Zeile wert.
Wenn Deutsche sterben, trauern Alle,
egal ob diese Deutschen für Hitler oder die Nato starben.
Wenn Ukrainer sterben, ist man auch bestürzt.
Aber die Millionen toten Russen im Zweiten Weltkrieg
versucht man, mit aller Macht zu vergessen.
Die Massengräber mit verhungerten
sowjetischen Kriegsgefangenen,
die in der Lüneburger Heide
im Winter 41/42 auf freiem Feld ausgeladen
und sich selbst überlassen wurden,
Baumrinde essen mussten
weil sie sonst nichts bekamen,
besucht man nicht und legt dort auch keine Blumen nieder.
Aber Frau Baerbock legt in Kiew
Blumen am Holodomor-Denkmal nieder,
weil Stalin angeblich die Ukrainer vernichten wollte.
Nur im Unterbewusstsein steigen sie immer wieder auf
Im Traum sieht man die fast eine Million Verhungerten von Leningrad,
und die in den Scheunen verbrannten Frauen und Kinder
nicht mit Ort und Namen,
sondern als graue Masse, die uns verfolgt.
Im Traum sieht man die verstümmelten deutschen Soldaten,
halb erfroren in die Heimat ziehen,
mehr unschuldig als schuldig,
in den Krieg getrieben mit der Lüge von den „Untermenschen“,
die nicht in der Lage sind, richtig zu wirtschaften,
weshalb man ihnen ihren Boden nehmen
und an deutsche Kolonisatoren verteilen muss.
Denn Deutschland ist zu klein
Die EU reicht nicht.
Wir wollen sie vergessen, aber unsere Seele
hat sie nicht vergessen.
Die Erinnerung an die Toten, die von deutscher Hand starben,
wird von Generation zu Generation weitergegeben,
bis endlich neue Generation neue Kapitel aufschlagen,
Russland keine Vorschriften mehr machen,
wie es leben soll,
sondern das Gespräch und den Frieden suchen.
Nur wenn wir den Schmerz fühlen
und auch um die Russen weinen,
werden wir Frieden finden.
Ulrich Heyden, Moskau, 7. März 2022 ..................................................
Кто никогда не плакал по русским,
кто все еще хочет выиграть вторую мировую войну,
кто видит в Путине только агрессора,
а не того, кто предложил мир,
должно быть стыдно – или стоит промолчать.
Когда умирают русские, мало жалости от немцев,
Потому что русские всегда умирают за „преступный режим“
- от Сталина до Путина –
который уступает нашему,
потому что у нас есть «более высокие ценности».
Восемь лет в Донецке и Луганске гибли русские.
Об этом немецкие газеты писали всего одну строчку.
Когда умирают немцы, все скорбят
Не важно, умирали ли эти немцы за Гитлера или за НАТО.
Когда умирают украинцы, тоже начинают скорбеть.
А вот миллионы погибших русских во Второй мировой войне
изо всех сил пытаются забыть.
Братские могилы погибших от голода
советских военнопленных,
те, что были в Люнебургской пустоши
выгружен в чистом поле зимой 41/42 г.
и оставлены на произвол судьбы –
им пришлось есть кору деревьев,
потому что у них больше ничего не было кушать.
Туда не заходят и цветы туда не возлагают.
Но г-жа Бербок кладет в Киеве
цветы к памятнику Голодомору,
потому что Сталин якобы хотел уничтожить всех украинцев.
Только в подсознании они возникают снова и снова
Видишь во сне почти миллион умерших ленинградцев,
и этих женщин и детей, которых сжигали в амбарах
у этих мест нет ни точки на карте, ни имени,
они как серая масса, которая преследует нас.
Видят во сне изувеченных немецких солдат,
идущих домой полузамерзшими –
скорее невиновен, чем виновен
Доведены до войны ложью о „недочеловеках“,
которые не умеют правильно хозяйствовать.
Вот почему они должны быть лишены своей земли
должны отдать ее немецким колонизаторам.
Потому что Германия слишком маленькая,
ЕС недостаточно.
Мы хотим их забыть, но наша душа
не забыла их.
Память о погибших, погибших от рук немцев,
передается из поколения в поколение,
до тех пор, когда новое поколение наконец не откроет новую главу –
прекратит делать правила для России как ей жить,
но найдет возможность для разговора и мира.
Только когда мы почувствуем боль
и тоже заплачем о русским,
мы найдем покой
Ульрих Хайден, Москва, 7 Марта 2022
Danke für den Tipp. Ich werde es versuchen.
Lieber Claus Stille,
auf der Suche nach einer zweiten Kontaktadresse von Ulrich Heyden fand ich zufällig sein bewegendes gedichtähnliches Essay in Ihrem Blog. Was er darin auszusprechen wagt, stößt derzeit in Deutschland vermutlich vorwiegend auf Unverständnis und wenig Resonanz.
Ich möchte ihm das gern persönlich mitteilen, aber seine russische E-Mail-Adresse heyden@list.ru ist leider nicht erreichbar und per Whatsapp kam bisher auch kein Kontakt zustande.
Wissen Sie einen Ausweg?
Ich wäre Ihnen für eine kurze Rückmeldung sehr dankbar.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Sichert
Haben Sie es schon über den Facebook-Messenger versucht?
Sonst kann ich nur hiermit dienen:
https://ulrich-heyden.de/feedback