Corona-Politik und Kritik an der Medienberichterstattung. Kommt, obwohl da was zerbrochen ist, ein Dialog zustande?

Vorausgeschickt:

Auf dem Gesslerhut unserer Zeit steht „Corona“. Und brav grüße ich diesen Gesslerhut des Jahres 2020: Corona, Covid-19, diese Krankheit gibt es. Sie kann zu schweren Verläufen und auch zum Tod führen.

Allerdings, so finde ich, wirft der Umgang – vor allem der herrschenden Politik in diesem Lande – viele kritische Fragen auf. Jedoch werden diese Fragen m.E. nicht dort aufgeworfen und diskutiert, wo das nach meinem Dafürhalten zuallererst geschehen müsste: in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten und den sogenannten Leit- bzw. Qualitätsmedien. Stattdessen ist das Thema dort überpräsent. Kritische Stimmen kommen kaum zu Wort. Das jedoch, was kommt, ist – meinem Empfinden nach – Angstmache. Gepaart mit der unkritischen Wiedergabe von Regierungspolitik.

Auch die erfolgte „Verzwergung“ (Heribert Prantl) des Bundestags wurde und wird kaum thematisiert – schon gar nicht kritisch. Staatsfunk ist das. So dürften das Viele sehn, die noch nicht von der volles Rohr gemachten Corona-Angst erfasst und vom „Stockholm-Syndrom“ erwischt worden sind.

Wer mich kennt, kennt mich als „Nachrichtenjunkie“. Klar doch: wer selbst schreibt, muss und möchte auch vielseitig und möglichst seriös informiert sein. Das Gefühl dies tatsächlich zu sein, hat mich mindestens schon seit der Ukraine-Krise zunehmend verlassen. Seither bröckelte es immer mehr.

Nun, in der Corona-Krise ist für mich betreffs der medialen Berichterstattung ein Tiefpunkt im deutschen Journalismus erreicht. Bei mir führte es dazu, dass ich beispielsweise die bisher am häufigsten von mir rezipierten Nachrichtensendungen, „Aktuelle Stunde“ (WDR) und Tagesschau (ARD, daserste), erst nur noch sporadisch und in den letzten Tagen gar nicht mehr anschaue. Die negative Corona-Verseuchung hat selbst die bislang von mir wochentäglich stets konsumierte „Kulturzeit“ (3sat) infiziert. So, dass ich sie immer öfters sozusagen links liegen lasse. Fraglich, ob ich diese Abstinenz werde auf Dauer durchhalten können.

Aufhorchen ließ mich eine Petition. Die Unterzeichner*innen der Petition forderten, „innerhalb von 2 Wochen eine Corona-Sondersendung im ARD (20.15) auszustrahlen“, in denen u.a. folgende Experten zu Wort kommen: Dr. Sucharit Bhakdi, Dr. Wolfgang Wodarg, Prof. Homburg, Dr. Drosten, Dr. Wieler, Dr. Karl Lauterbach“. So steht es auf der Seite der Petition, die mehr als 63.000 Menschen unterstützen. Passiert ist seither allerdings nichts. Keine Corona-Sendung, keine Geste, kein Dialog. Dann aber tat sich doch etwas. Und ich, indem etwas zerbrochen war, merkte auf:

„Da muss vorher etwas zerbrochen sein“: Die interne WDR-Debatte über Corona-Berichte (Von Boris Rosenkranz, Übermedien)

WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sieht Fehler in der Berichterstattung über Corona. Im Gespräch mit Übermedien sagt er unter anderem, die Debatte um Grundrechts-Fragen hätte von Medien „früher und deutlicher“ aufgegriffen werden müssen. Es habe anfangs eine „gesellschaftliche Schockstarre“ gegeben, in der auch Medien unreflektiert angenommen hätten, was von der Politik entschieden wurde. Auch Journalisten seien „Teil des breiten Stroms“ gewesen.

Innerhalb des Westdeutschen Rundfunks wird seit einigen Wochen darüber diskutiert, wie mit dem Thema Corona umzugehen ist – und mit Kritik an der Berichterstattung, zum Beispiel im Zuge einer Online-Petition, zu der es diese Woche eine Videokonferenz geben soll. Angestoßen hat die Debatte der Fernsehdirektor in zwei internen Rundschreiben, die wir hier dokumentieren; außerdem haben wir Schönenborn gefragt, wie er die Berichterstattung heute bewertet. (lesen Sie den ganzen Beitrag auf Übermedien)

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Ein Kommentar von Sabiene Jahn (Freie Redakteurin) zum Beitrag von Boris Rosenkranz

Programmdirektor Schönenborn und das Schattenboxen des WDR:

Bei aller Kritik zum Umgang und der Berichterstattung über die öffentl.rechtlichen Medien, verschiebt Programmdirektor Jörg Schönenborn erneut blindlings den Diskursrahmen. Er irrt sogar gewaltig in der Ursachenforschung, denn er nimmt als selbstverständlich an, RKI- und Regierungsmeinung stünden ÜBER klaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. (Hier irrt er.) Er resümiert:

>> „Eng mit Fakten, breit mit Perspektiven. Genau diese Grenze zwischen Fakten und Meinung müssen wir immer wieder ausloten“, denn natürlich könne man keine Diskussion über Fakten führen: „Fakten sind Fakten, die stehen fest“. Es könne aber in jeder Live-Sendung passieren, „dass Leute etwas Falsches behaupten, dann muss man damit aber als Moderator oder Moderatorin auch richtig umgehen: Falsche Fakten muss man korrigieren, aber man kann sie nicht diskutieren. Das wäre kein Gewinn für das Publikum“.<<

Dass es keinen Gewinn für das Publikum gäben würde, in dem Punkt kann man Herrn Jörg Schönenborn sogar recht geben, denn er scheint nicht zu begreifen – und blendet die KONTROLLE ZU FALSCHEN FAKTEN – komplett aus. Das breite kritische Publikum zum Thema Corona ist da bereits einige Schritte weiter und ist deshalb millionenfach dezentral auf der Strasse: Die Identifikation des Hauptanliegens, was also als FAKT von Regierungsseite nur angenommen wird, ist eben die Debatte. 

Es hinkt mit Verlaub konsequent die Erkenntnis Schönenborns und das würde eine Entkernung des Hauptproblems  bedeuten: Ausschliesslich die Regierung als auch die von ihr weisungsgebundene Regierungsbehörde RKI propagiert  unablässig den Irrglauben und macht ihn selbst zur unumstößlichen Religion, dass etwa der PCR-Test und damit die „Fallzahlen“, die Situation des Landes beschreiben könnten. 

Gerade das ist falsch und wird seit Monaten von exponierten, international renommierten Wissenschaftler nachgewiesen. Es wird sogar exemplarisch wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein unvorstellbarer Tatbestand für einen Betrug bzgl des PCR-Test im Raum steht. Am Montag wurden die ersten Klageschriften an deutschen Gerichten eingereicht, die eine Reihe von Schadensersatzklagen nach sich ziehen könnten. 

Der alles überrollende Tsunami soll eben der  PCR-Test und eine von der Regierung unumstösslich propagierte Hysterie gegenüber der Bevölkerung sein, die erst dann beendet sein wird, wenn man die eigentliche Ursache entlarvt und die irreführenden Tests beendet: Denn es kann weder der PCR-Test Infektiösitität noch Verbreitungsgeschwindigkeit feststellen. Es müsste jedem die mathematische Erkenntnis einleuchten, wenn der falsche Rechenweg (gemeint ist damit die mantrahaft eingesäuselte Methodik) gewählt wurde, ist das Ergebnis (Fallzahl und Positiv Getestete) auch nicht korrekt.

Insofern will auch Herr Schönenborn die Problematik nicht zur Kenntnis nehmen und meint aus seiner Erzählwelt heraus:

„Da muss vorher etwas zerbrochen sein“.

Hier verschiebt Schönenborn geschickt die Rahmenhandlung, auch wenn er die Situation der verschleiernden Berichterstattung richtig einschätzt. Ein eleganter PR-Trick, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Redakteur Boris Rosenkranz hält am 23.November 2020 allenfalls die allgemeine Einschätzung zur kritiklosen Berichterstattung fest: 

>>WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sieht Fehler in der Berichterstattung über Corona. Im Gespräch mit Übermedien sagt er unter anderem, die Debatte um Grundrechts-Fragen hätte von Medien „früher und deutlicher“ aufgegriffen werden müssen. Es habe anfangs eine „gesellschaftliche Schockstarre“ gegeben, in der auch Medien unreflektiert angenommen hätten, was von der Politik entschieden wurde. Auch Journalisten seien „Teil des breiten Stroms“ gewesen.<<

Rosenkranz arbeitet weiter heraus:

„Innerhalb des Westdeutschen Rundfunks wird seit einigen Wochen darüber diskutiert, wie mit dem Thema Corona umzugehen ist – und mit Kritik an der Berichterstattung, zum Beispiel im Zuge einer Online-Petition, zu der es diese Woche eine Videokonferenz geben soll. Angestoßen hat die Debatte der Fernsehdirektor in zwei internen Rundschreiben, die wir hier dokumentieren; außerdem haben wir Schönenborn gefragt, wie er die Berichterstattung heute bewertet.„

Wir haben es auch bei Jörg Schönenborn ausschliesslich mit einem irreführenden Tanz um das goldene Kalb zu tun.

Sabiene Jahn 

Freie Redakteurin

(Mein Kommentar zum Interview mit Jörg Schönenborn darf gern veröffentlicht  werden)

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Mittlerweile ist offenbar doch ein vorsichtiger Dialog mit der ARD in Gang gekommen. Am 26. November 2020 hat eine Videokonferenz zwischen sechs Vertretern der ARD und fünf Kritikern der Corona-Politik der Bundesregierung stattgefunden.

Für die ARD

  • Ellen Ehni, Chefredakteurin WDR Fernsehen
  • Jana Hahn, Chefredakteurin und Programmchefin MDR Aktuell
  • Susanne Pfab, ARD-Generalsekretärin
  • Jeanne Rubner, Leiterin Wissenschaft beim BR
  • Tom Schneider, Korrespondent im Hauptstadtstudio
  • Birand Bingül, ehemaliger Büroleiter des WDR-Intendanten Tom Buhrow, aktuell Leiter der ARD Kommunikation

Bingül fungierte auch als Koordinator seitens der ARD.

Von Seiten der Kritiker nahmen neben Barucker (der Petent) – und auf dessen Einladung hin – teil:

  • Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU München
  • Martin Schwab, Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld
  • Matthias Hertel, IT-Unternehmer aus Dresden (der die Petition in Dresden an den MDR übergeben hatte)
  • der Autor dieses Textes Paul Schreyer

Im Dialog mit der ARD (ein Gesprächsbericht von Paul Schreyer, multipolar)

Der Graben, der die Gesellschaft beim Thema Corona spaltet, wird immer tiefer. Gibt es Auswege? Zu dieser Frage fand am 26. November eine Videokonferenz zwischen sechs Vertretern der ARD und fünf Kritikern der Corona-Politik der Bundesregierung statt. Multipolar war exklusiv dabei. Ein Gesprächsbericht. (den ganzen Beitrag auf multipolar lesen)

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Offener Brief der Anwälte für Aufklärung vom 5.11.2020 (Ausschnitt)

Fundsache: Die Anwälte für Aufklärung kritisieren in einem offenen Brief die Corona-Maßnahmen als verfassungswidrig. Diese Anwälte listen auf, welche Fakten die Regierung und das RKI der Bevölkerung vorenthalten:

Was sie uns noch verschweigen

– Sie verschweigen, dass bis zum heutigen Tage trotz millionenfacher Testung weniger als 0,72 % aller Bürger in Deutschland positiv getestet wurden, und somit 99,27 % der Bevölkerung weder positiv getestet, noch infiziert und vor allem nicht erkrankt, also gesund sind. Sie sprechen dennoch von einer Pandemie bzw. einer drohenden Katastrophe.

– Sie verschweigen, dass ein positiver PCR-Test nichts über eine tatsächliche Erkrankung aussagt. Denn der millionenfach eingesetzte PCR-Test ist zur Diagnostik und zur Feststellung einer Erkrankung ungeeignet.

– Sie verschweigen, dass nur der sogenannte CT-Wert Hinweise auf eine relevante Viruslast angibt. Dieser CT-Wert wird jedoch vom RKI seit Monaten nicht bei den Laboren abgefragt.

– Sie verschweigen bei der Angabe der „Infektionszahlen“, dass lediglich etwa 5 % aller positiv getesteten Menschen überhaupt Symptome des SARS-CoV-2-Virus zeigen. Bei vielen Millionen Testungen gab es bislang etwa 600.000 positive PCR-Testergebnisse. Erkrankt waren davon nachweislich jedoch nur ca. 30.000 Menschen.

– Sie verschweigen in der täglichen Berichterstattung insbesondere die Tatsache, dass die meisten dieser 5 % Erkrankten nur milde grippeähnliche Symptome aufweisen.

– Sie verschweigen, dass das Risiko einer Sterblichkeit durch Corona nach Angabe der WHO bei nur ca. 0,2 % liegt. Von 30.000 Erkrankten sterben also nur 60 Menschen. Dies ist keine Epidemie von nationaler Tragweite.

– Sie verschweigen bei der Angabe der täglichen Corona-Toten, dass laut Statistischem Bundesamt jeden Tag etwa 2.600 Menschen, jeden Monat etwa 80.000 Menschen und jedes Jahr ca. 950.000 Menschen in Deutschland sterben.

– Sie verschweigen bei der Behauptung von ca. 10.000 Corona-Toten, dass es das RKI unterbunden hat, die angeblich an Corona verstorbenen Menschen zu obduzieren, um das Corona-Virus nachzuweisen.

– Sie verschweigen, dass die angeblichen Corona-Toten fast alle schwer vorerkrankt, im Durchschnitt 82 Jahre alt waren, und damit grundsätzlich ein höheres Sterberisiko hatten.

– Sie verschweigen, dass eine Überlastung der Kliniken nie vorlag und auch nicht droht, das Gesundheitswesen vielmehr durch millionenfache Testungen und durch die gesundheitlichen und psychischen Folgen aufgrund des Lockdowns massiv belastet wird.

– Sie verschweigen, dass das RKI und die Bundesregierung bereits im Jahr 2009/2010 bei der Schweinegrippe eine ungeheure Vielzahl von Toten behauptet hat, während es tatsächlich nur wenige Tote gab.

– Sie verschweigen, dass die Regierung bereits bei der Schweinegrippe Millionen Impfdosen entsorgen musste, weil auch die Schweinegrippe keine todbringende Krankheit war.

– Sie verschweigen, dass die Kliniken im Frühjahr und Sommer 2020 fast leer standen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit gingen und in all diesen Monaten hunderttausenden Patienten notwendige Operationen und Behandlungen vorenthalten wurden.

– Sie verschweigen, dass in den letzten Jahrzehnten in unzähligen Studien die Unwirksamkeit von Alltagsmasken belegt wurde, selbst von der WHO. – Sie verschweigen, dass das Tragen von Masken nachweislich zu einer höheren Erkrankungs- und Sterberate gerade bei Corona führt.

  • Sie verschweigen uns insbesondere die Begründung der Inzidenzzahl von 50 je 100.000 Einwohner für die Einstufung als „Risikogebiet“: Denn auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums ist nachzulesen, dass es sich bei diesem Verhältnis um eine „seltene Erkrankung“ handelt.’

Quelle: Anwälte für Aufklärung (AfA). Den Offenen Brief (PDF) in voller Länge finden Sie hier.

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