Pressemitteilung von Attac Dortmund
Erst mit der Wahl von Donald Trump schauen so manche Europäer erschrocken genauer hin: Was tut eigentlich so genau unsere Supermacht USA? Durch die rosarote Obama-Brille sahen der höhere NATO-Beitrag, die Drohnenmorde, die Geheimdienstüberwachung, der erstarkende Rassismus und der unter William Clinton begonnene Zaun gegen Mexiko garnicht so schlimm aus.
Und die Konzerne und Banken diesseits und jenseits des Atlantiks scheinen sehr zufrieden. Wall Street stellt den Finanzminister, Exxon den Außenminister.
Der kritische Autor Werner Rügemer stellt in Frage, ob es eine wirkliche Neuausrichtung der us-amerikanischen Politik unter Trump gibt oder geben wird. Er fragt: „Was ist wirklich neu an der Politik von Trump?“ und vergleicht die bisherige Politik von Obama / Clinton mit dem, was von Trump und seinen Beratern zu erwarten ist – abgesehen von der aggressiven Selbstinszenierung des „Führers der freien Welt“. Ist der Slogan „America first“ (gemeint ist: „USA first“) wirklich neu? Wieso scheinen uns sein primitiver Rassismus und Sexismus so anders als die bisherigen Strukturen der us-amerikansichen Gesellschaft? Ist sein aggressiver Militarismus wirklich eine neue Stufe der us-amerikanischen Militärdoktrin? Wie verhält sich eigentlich die US-Finanzindustrie? Und wie reagieren die EU-Konzerne? Angewidert schauen wir auf seinen polternden Populismus, der die Kontinuitäten der US-Innen- und Außenpolitik überdeckt. Und Deutschland und die EU? Wenn es ernst wird, dann ist die Kritik aus der EU und aus Deutschland an Trump wie weggewischt: keine Kritik an der us-Bombardierung in Syrien! Keine Kritik am „unberechenbaren“ Trump! Ungebremste Übernahme aller US-Begründungen! Eilfertige Erfüllung aller Trump-Wünsche nach Aufrüstung in der EU!
Werner Rügemer verfolgt seit langem die Entwicklung der us-amerikanischen Gesellschaft: Sein Buch „Bis diese Freiheit die Welt erleuchtet… Transatlantische Sittenbilder aus Politik und Wirtschaft, Kultur und Religion“ ist gerade in der 2. Auflage im Papyrossa Verlag Februar 2017 erschienen. Seine aus drei Jahrzehnten aufgedeckten und wieder verdrängten Erfahrungen aus den USA, aus Deutschland, der Europäischen Union und aus Köln lassen diese Vorgeschichten der Gegenwart wunde Punkte einer Herrschaft erkennen, der die Zukunft nicht gehören darf.
Am 24. April 2017 um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft Dortmund (gegenüber Nordausgang Hauptbahnhof Dortmund). Der Eintritt ist frei.
Veranstalter.: DGB Dortmund, Attac Dortmund, Nachdenktreff und AG Globalisierung konkret in der Auslandsgesellschaft