Mit Bildmontagen von Rudolph Bauer hatte der kleine, aber feine pad-Verlag die Reihe „Edition Kunst“ gestartet. (1)
Rudolph Bauer möchte sich nicht im Geringsten mit John Heartfield (2) oder George Grosz (3) vergleichen, hofft aber dennoch mit seinen Bildmontagen einen winzigen Beitrag zu leisten, der in deren damaliger Intention zeigt, dass Widerstand gegen fragwürdige gesellschaftliche und politische Erscheinungen und Auswüchse existiert.
Nach Edition #1, #2 und #3 sind nun die Broschüren #4 und #5 erschienen.
Peter Rath-Sangkhakorn, Inhaber des pad-Verlags, schreibt dazu: Die Klappentexte der Broschüren lesen sich wie ein Kompendium kritischer Friedensforschung.Ich gebe diese Texte meinen Leserinnen und Lesern gern zur Kenntnis:
Rudolph Bauer: Todessüchtig – Schlafwandler, Flintenweiber und andere Zivilversager – Bildmontagen; Edition #4
Auf den Hygiene-Krieg im Inneren folgt die militärische Auseinandersetzung um die geopolitische Zugehörigkeit der Ukraine. Kriege werden gemacht und sind zunächst ein politischer, wirtschaftlicher, psychologischer und sozialer Konflikt, bevor sie militärisch werden: Sie sind Ausdruck gesellschaftlichen Scheiterns oder politischen Unvermögens,Krisen zivil zu meistern, und Folge ökonomischer Interessengegensätze. Seit der moderne Krieg ein totaler Prozess ist, der nicht mehr zwischen einer zivilen und militärischen Front unterscheidet, bedeutet Krieg heute Massenmord an der Zivilbevölkerung.
So sucht man im heute bestimmenden Militärkonflikt zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation nicht nach den strukturellen Ursachen, die gleichzeitig als Schlüssel zum Frieden dienen könnten.Statt auf Vernunft und zivile Stärke wird auf Kriegshysterie, militärische Scheinstärke und Sanktionen gesetzt, der globale und historische Kontext bleibt unerwähnt. Die Kritik am militärischen Vorgehen Russlands wandelt sich zur stillen Einwilligung in den exklusiven globalen Machtanspruch des US-geführten Westens. Der Weg zum Frieden, der sowohl die russischen Sicherheitsinteressen als auch die politisch-kulturelle Diversität und damit das Recht auf Selbstbestimmung der Bevölkerung in der Ukraine respektiert, wird nicht gegangen. Das im Minsker Frieden angestrebte Ziel einer demokratischen und föderalen Ukraine wird nicht nur von ukrainischen Nationalisten und Neofaschisten, sondern auch von der US-geführten NATO hintertrieben. Hinzu kommen die Interessen der Rüstungsindustrie an einem fortdauernden Abnutzungskrieg und ihrer willfährigen Helfer in Politik und Medien.
Die vorliegenden Bildmontagen sind Momentaufnahmen des Elends unserer politischen Zivilversager, die in ihrer geschichtsvergessenen und todessüchtigen intellektuellen Dürftigkeit nur zum Schlafwandeln in eine selbstmörderische Politik fähig sind, die davon träumt, ,,Russland zu ruinieren“ (Außenministerin Baerbock).Zur ,,Bildmontage als dialektischer Prozess“ schreibt Rudolph Bauer:
„Bildmontagen intervenieren bzp. korrigieren und verändern das Bestehende, Faktische – teils kritisch, teils parodistisch, satirisch und karikaturenhaft, teils auf heiter-spielerische Art, in ironischer Verkehrung. Sie ziehen in Zweifel und fordern dazu heraus, das, was existiert, nicht unwidersprochen hinzunehmen. Sie provozieren und nehmen Stellung. Bildmontagen bringen die Wirklichkeit in Bewegung. Sie zeigen sie als form- und gestaltbar, veränderbar. Sie lassen uns hoffen: Das Gewohnte, Regelhafte und Gewöhnliche wird dialektisch infrage gestellt und erschüttert,anders eingeordnet, in einen nicht erwarteten überraschenden Zusammenhang gebracht. Auf diese Weise erweitern Bildmontagen das Feld menschlicher Wahrnehmung und Erkenntnis. Es entstehen andere Bezüge, andere Wertungen, ein anderer Kosmos.“

pad-Verlag, Bergkamen 2023, Edition Kunst #4, 80 Seiten, 9 Euro, bestellen bei pad-verlag@gmx.net
ISBN 978-3-88515-360-3
9.00 Euro.
Olivgrün und scholzvergesslich. Der unaufhaltsame Abstieg der Waffenbrüder; Edition #5
Die Grünen waren unter dem Zeichen der Sonnenblume und mit dem Slogan ,,ökologisch-sozial-gewaltfrei“ angetreten. Schon wenige Jahre nach ihrer Gründung warnte eine ihrer Mitgründerinnen: ,,Die Sonnenblume ist verwelkt, verdorrt und so vergiftet, dass sie nur noch als Sondermüll entsorgt werden kann.“
„Die Sozialdemokraten verkündeten nach 1945:,,Nie wieder Krieg!“ Bei der Westintegration lautete ihre Parole: „Ohne uns!“ Heute, so fasste der Kabarettist Dieter Hildebrandt zusammen, ist ihre Devise: ,,Nie wieder Krieg ohne uns!“
Als gewerbsmäßige Parlamentarier haben Grüne und Sozialdemokraten schon vor Jahren das Ende ihrer arbeiternah-sozialen bzw. ökologischen und ihrer pazifistischen Restlaufzeit erreicht. Sie haben maßgeblich zur parlamentarischen Entsorgung der ohnehin schwach entwickelten Demokratie- und Friedensbewegung beigetragen. Im NATO-Verbund und an der Seite der USA haben sie den Krieg wieder als Mittel der Politik salonfähig gemacht.
Die SPD erweist sich als geschichtsvergessen – und wie ihr Cum-Ex-Vorsitzender Scholz als vergesslich. Die Grünen pflegen und fördern als Vertreter einer angeblich feministischen Außenpolitik den forcierten Rüstungsexport in Länder mit autokratischen Regimen. Die moralisierenden CO2-Fanatiker und Klima-Hysteriker arbeiten im Ampel-Verbund mit SPD und FDP an einer industrieschädlichen Politik gravierender Wohlstandsverluste zu Lasten der großen Mehrheit der Bevölkerung.
Sie nennen es Friedenspolitik, wenn sie den Krieg und die Waffengeschäfte anfeuern. Zur Freude der internationalen Rüstungsindustrie markieren sie militärische Scheinstärke, statt zivile Stärke zu zeigen.Schon zuvor, als Treiber einer antidemokratischen und evidenzfreien Corona-Politik, erwiesen sie sich als willige Vollstrecker der Profitgier des digital-pharmazeutischen Komplexes.
Sahra Wagenknecht bezeichnet die Grünen zu Recht als ,die gefährlichste Partei im Deutschen Bundestag“. An der Seite der SPD träumen sie NATO-deutsch davon, dass es wie im Ersten und Zweiten Weltkrieg darauf ankomme, ,,Russland zu ruinieren“.
Der Bildmontage-Band von Rudolph Bauer zeigt den unaufhaltsamen Abstieg der Grünen und der SPD zu schändlichen Waffenbrüdern – gegen die Interessen der breiten Bevölkerung und künftiger Generationen. Die Bilder und ausgewählten Text-Zitate sind ein deutlicher und entschiedener Protest dagegen.
pad-Verlag, Bergkamen 2023, Edition Kunst #5, 80 Seiten, 9 Euro, bestellen bei pad-verlag@gmx.net
ISBN 978-3-88515-362-7
9.00 Euro

Zeit der Monster
Die derzeit freudlos empfundene Zeit löst bei Rudolph Bauer verständlicherweise tiefe Trauer und Verzweiflung aus: „Wir werden von Monstern beherrscht, und die Beherrschten gleichen sich ihnen an … und merken es kaum; sie halten Unmenschlichkeit für menschlich, und die Grausamkeiten sind ihnen Anlass zu merken, dass sie noch am Leben sind. Recht zu haben (im Unrecht), belebt ihren Kreislauf. Die Entfremdung ist total, die Entfremder sind totalitär.“
Für sein Engagement erfährt der Künstler Rudolph Bauer Anfeindungen. Die Neue Rheinische Zeitung dazu: „Kunst ist nicht nur schön und macht Arbeit, sie kann auch teuer zu stehen kommen“ (4): Lesen Sie gern auch den Beitrag „Pressemitteilung der Neuen Gesellschaft für Psychologie zur Hausdurchsuchung bei Prof. Bauer“ (5)
Was droht uns – Untergang (Barbarei)? Oder ersteht der Neue Mensch /die Neue Menschheit? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt …
Ausblick: „Zeitenwende rückwärts. Die Rückkehr der Ewiggestrigen“ (=Edition Kunst #6), 78 Seiten, – folgt. (6)
Links:
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Beitragsbild: Rudolph Bauer via WeltnetzTV
Zu Rudolph Bauer
Rudolph Bauer ist Politikwissenschaftler, Schriftsteller und Künstler. Einer der wenigen, die sich in Bild und Schrift auch künstlerischer Ausdrucksmittel bedienen, um ihr fachliches Wissen mit politisch-kritischem und gesellschaftlichem Engagement zu verbinden. Er war Professor für Wohlfahrtspolitik und Soziale Dienstleistungen an der Universität Bremen. Geboren 1939 in Amberg/Oberpfalz, studierte er nach dem Abitur u. a. die Fächer Politologie, Soziologie und Philosophie an den Universitäten in München, Erlangen, Frankfurt am Main und Konstanz. Berufliche Erfahrungen sammelte er u. a. als freier Mitarbeiter und Journalist bei Tageszeitungen und Zeitschriften, bei „konkret“ und der Frankfurter Studentenzeitung „Diskus“; als freiberuflicher Sozialforscher in Offenbach/Main; als Forschungsassistent und Vertretungsprofessor an der Universität Gießen; als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe für das Chinesisch-Deutsche Lexikon am Fremdspracheninstitut Nr. 1 der Universität in Beijing in der VR China; als Fellow in Philanthropy am Institute for Policy Studies der Johns Hopkins University in Baltimore/Mass. in den USA.
